… da bekommt man großen Respekt vor

Okt 16, 2017

Das Leben der Menschen in den Kibbuzen und Städten in unmittelbarer Nähe des Gazastreifens steht konstant unter Spannung. Das ist eine Tatsache, von der jeder schon gehört hat. Auch ich wusste es, hatte jedoch noch nicht viel davon in der Realität miterlebt oder gesehen. Die Arbeit von Yad L’Ami, in der ich auch involviert bin, spielt sich hauptsächlich, durch die Unterstützung an Holocaust Überlebenden, in Jerusalem ab. Yad L’Ami jedoch, unterstützt noch so viel mehr …

Anfang Oktober diesen Jahres ging ich mit auf Reise, um die verschiedenen Projekte im Süden zu besuchen. Ein Tag, an dem die Sonne hoch am Himmel schien und, augenscheinlich, kein Wölkchen am Himmel hing. Wenn man dann den Kibbuz Netiv HaAsara direkt an der Grenze zum Gaza besucht und dort hört, dass die Menschen nur ein paar Sekunden Zeit haben, um bei einem Fliegeralarm den Luftschutzbunker zu erreichen, wird die Situation schon realistischer. Auch in den Städten Sa’ad und Sderot hat man nur Sekunden Zeit, um Schutz zu suchen; fast unmöglich. An jedem Haus sieht man einen Schutzbunker und auf der Straße in gewissen Abständen Bunker aus Beton. Alles Maßnahmen, um Sicherheit herzustellen. Aber immer mehr wird mir klar, dass die Menschen, und vor allem die Kinder, die hier aufwachsen und leben,

alle traumatisiert sind. Auch wenn heute “kein Krieg“ ist, die Angst vor Raketenbeschuss oder plötzlich, aus Tunnels, auftauchende Terroristen ist für sie ein ständiger Begleiter.

Und mitten in diesen Lebensumständen begegnet man dann wunderbare Menschen, die eine großartige Arbeit verrichten. Welch einen Mut und welch eine Ausstrahlung sie haben; da bekommt man großen Respekt. Unter anderem sprachen wir mit dem Direktor des Mädchenhauses in Sa’ad, wo 48 Mädchen im Teenie Alter (14-18 Jahre) wohnen. Künstlerisch gemalt stand auf der Mauer der Satz „Bei uns ist für jeden Platz“ und das spürt man durch die Atmosphäre, die dort herrscht. Diese Mädchen brauchen viel Begleitung und Therapie, um das Erlebte zu verarbeiten. Yad L’Ami hat hier verschiedentlich finanziell unterstützen können; z.B. durch Trampoline, Tischtennisplatten, Pferde Therapien, etc.). Hier sieht und spürt man, dass das Geld der Sponsoren auf eine gute Art und Weise genutzt wird, zum Segen für sehr viele Jugendliche. Wir besuchten auch die Schule in Sa’ad, wo jeder Klassenraum an sich, schon so gebaut wurde, dass er Raketenbeschuss standhält. In dieser Schule erhalten die traumatisierten Kinder ihre Therapie durch z.B. Training mit Hunden. Hier hat man schon viele Erfolge verbuchen können und deshalb wird es diese Therapie auch in Zukunft weiter geben.

Dank Ihrer Hilfe und Unterstützung konnte schon vieles in den Projekten im Süden umgesetzt werden. Jetzt, wo ich es selbst gesehen und miterlebt habe, kann ich diese Projekte noch mehr von ganzem Herzen anbefehlen in der Hoffnung und Erwartung, dass noch viel mehr Kindern und Jugendlichen geholfen werden kann. Sie verdienen es.

Silvia