Vor einem der Häuser liegen Pfefferschoten in der Sonne zum Trocknen. Etwas weiter sehen wir eine Frau, wie sie hockend die getrockneten Pfefferkörner fein stampft. Dann begegnen wir einer Mutter, die ihr Baby auf dem Rücken trägt…
Das „Mevaseret Zion“ Durchgangszentrum für äthiopische Menschen ist 1999 gegründet worden und befindet sich in einer Wohngemeinschaft in der näheren Umgebung von einem Einkaufzentrum, einer Kindertagesstätte und öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Campus von 50 Hektar besteht aus 415 Häusern, für neue Immigranten, und 25 gemeinschaftlich genutzte Gebäuden. Diese beinhalten Klassen- und Computerräume, multifunktionalen Räume und Büro- und Beschäftigungsräume.
Für die Bewohner werden Aktivitäten wie hebräischer Unterricht („ulpan“), Integrationskurse, Kinderbeschäftigungen, Betreuung nach der Schule, Workshops verschiedenster Art für Kinder und Erwachsene angeboten.
Die Kinder besuchen die Kindertagesstätten und Schulen in Jerusalem, einige Schüler weiterführender Schulen leben in Internaten in anderen Teilen des Landes.
Die schlechte Botschaft über dieses Durchgangszentrum in Mevaseretist, dass es in ein paar Jahren geschlossen werden soll. Das bedeutet, dass rund 900 äthiopische Menschen, die im Augenblick dort wohnen, integriert werden müssen.
Das Mitarbeiterteam unterstützt die Bewohner aktiv und hilft ihnen, den Immobilienmarkt in Israel zu verstehen. Momentan ist es so, dass äthiopische Immigranten zwei Jahre in einem Durchgangszentrum verbleiben können. Danach beziehen sie ein eigenes Appartement. (Ausnahmen gibt es immer wieder). Das wird schwierig werden, denn unter ihnen befinden sich Alleinstehende und Betagte. Zurzeit werden schon Pläne ausgearbeitet. Vielleicht wird es für Familien möglich sein, einen Betagten zu adoptieren und zu versorgen.
Als wir durch das Zentrum schlendern, verstehen wir nur allzu gut, dass dies ein begehrter Ort für die Äthiopier ist. Vor einem der Häuser liegen Pfefferschoten in der Sonne zum Trocknen. Etwas weiter sehen wir eine Frau, wie sie hockend die getrockneten Pfefferkörner fein stampft. Dann begegnen wir einer Mutter, die ihr Baby auf dem Rücken trägt. Wir unterhalten uns kurz mit einem Soldaten, der auf uns zukommt. Vor drei Jahren hatte er Alia gemacht und im vergangenen Sommer in Gaza gekämpft.
Dies ist ein Zentrum, indem der kulturelle Unterschied zwischen Äthiopien und Israel
gering ist. Doch dann kommt der Schritt in die Selbstständigkeit.
Nach einem intensiven Gedankenaustausch unsererseits und einem Gespräch mit zwei Sozialarbeitern des Zentrums, kommen wir zu dem Entschluss, dass die beste Hilfe darin besteht, den Jugendlichen eine Ausbildung zu geben mit dem Ziel, dass sie in naher Zukunft selbständig werden und für den Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen können.Aus unseren Erfahrungen heraus, wissen wir wie überwältigend es ist, um in das Leben junger Menschen zu investieren; und dies nicht für eine gewisse Zeit, sondern für ein ganzes Leben. Für zwei äthiopische Jugendliche liegt bereits eine Anfrage auf unserem Tisch.
Ivro ist 24 Jahre alt und hat eine siebenjährige Tochter. Vor drei Jahren machte sie Alia und arbeitet bereits seit einem Jahr in einer Hotelküche. Sie möchte gerne den Beruf einer Bäckerin ausüben. Dies beinhaltet einen Kurs von 120 Stunden an einer Akademie und 150 Stunden Praktikum. Wir sehen hier potential und Ivro ist motiviert, um diese Ausbildung neben ihrer Arbeit und der Erziehung ihrer Tochter anzugehen.
Die Kosten hierfür betragen 1.700,00 Euro. Wer hilft mit?
Edna möchte eine Ausbildung für Sonderpädagogik (höhere Ausbildung) machen, um Workshops an Kindern, die besondere Aufmerksamkeit benötigen, zu geben. Diese Ausbildung kann sie selber nicht bezahlen und für ein berufsbegleitendes Studium bekommt sie keine finanzielle Unterstützung seitens irgendeiner Instanz. Die Kosten betragen 2.200,00 Euro. 1 Jahr
Ziel: Keine Hände mehr aufhalten, sondern selbst mit anpacken und die Zukunft gestalten, um für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen und die Familie zu unterstützen.