Tag 221 Yad L’Ami

 YAD L’AMI – TAG 221 – 14.05.2024 

Passah liegt hinter uns und vor uns liegen jegliche Gedenktage. Yom HaShoa (Holocaust Gedenktag – 6 Mio Juden wurden ermordet) – Ich habe diesen Tag noch nie so bewusst erlebt, da er so ähnlich gelagert ist, wie unsere heutigen Tagen. Selbst Shlomo, ein 85 jähriger Shoa Überlebender, sitzt seit dem 07. Oktober noch immer als Gefangener in Gaza. Dieser Mann durchlebt den Holocaust zweimal. 

Sonntagabend, 05. Mai, fing hier der Yom HaShoa Gedenktag an (Holocaust Volkstrauertag) zum Gedenken an den Völkermord an 6 Mio. Juden während des Zweiten Weltkrieges. Jedes Jahr wieder ist es ein schwerer und emotionaler Tag, besonders für die noch lebenden Holocaust-Überlebenden und deren Familien. 

Dieses Jahr gedenken wir während Israel sich noch im Krieg befindet und der grauenhafte Tag des Terrors, der 7. Oktober, noch frisch in unseren Erinnerungen vorhanden ist. Auch wissend, dass noch immer 132 unschuldige Menschen im Gazastreifen als Geiseln fest sitzen. Die offizielle Gedenkzeremonie beim 

Holocaust Museum Yad Vashem hatte dieses Mal eine doppelte Ladung. Die Aussage „Nie mehr ist jetzt!“ ist der Herzensschrei eines Jeden. Während wir nach den ergreifenden Lebensgeschichten der Holocaust Überlebenden lauschen, spüren wir ihre innerliche Kraft. Ihr Durchsetzungsvermögen und ihre Hoffnung möge eine Stütze und Ermutigung sein für das ganze heutige jüdische Volk. Silvia 

An der Grenze zum Gazastreifen ist die Lage sehr spannungsgeladen. Letzte Woche war ich mit einigen Leuten im Kibbuz Zikim, das am Gazastreifen am Meer liegt. Ein sehr schöner Ort, in dem jahrelang unsere Projekte liefen. Während uns etwas erklärt wurde, wurden, wegen zu erwartender Infiltrationen aus dem Gazastreifen 25 zusätzliche Kampfeinheiten aufgerufen. Diese Nachricht wurde durch Freunde aus Netiv HaAsara bestätigt, die nachts gegen 2.00 Uhr eine Warnung erhalten hatten. 

Freunde, die seit dem 07. Oktober fünf Mal umgezogen und jetzt wieder zu Hause waren, haben das Dorf morgens für einige Tage wieder verlassen müssen, da es zu heftig war. (Während ich dies schreibe, gehen in Kerem Shalom, Askelon und im Norden, an der Grenze zum Libanon, die Sirenen los). 

Auch dort sind ca. 80.000 Menschen evakuiert und leben irgendwo im Land. Sehr viele Häuser und Ortschaften sind durch die Bombardements der Hisbollah zerstört. Täglich heulen in den Dörfern an der Grenze zum Gazastreifen wieder die Sirenen. In einigen Dörfern sind 30 Prozent der Bevölkerung zurück, in anderen, die weiter von der Grenze weg wohnen, bis zu 60 Prozent. 

In Karmia, wo ca. 30 Prozent der Bevölkerung wieder zurück ist, bekommt eine Gruppe von Kindern, unter der Leitung von verschiedenen Therapeuten, Unterricht im Surfen. Viele Therapien werden mittels Aktionen oder Spielen angeboten. Darüber das nächste Mal mehr. 

Im Kibbuz Kfar Aza leben Shachar und Ayela. Ein Ehepaar mit einem Herzen aus Gold (siehe voriges Update). Einmal pro Woche bereiten sie für die ehrenamtlichen Helfern und den Soldaten ein ausgebreitetes Essen zu. Der Kibbuz, in dem 970 Menschen leben, 67 ermordet wurden, 17 als Geiseln weggeführt und zig Häuser in Brand gesteckt wurden, befindet sich immer noch im Zustand vom 07. Oktober. Der heftige Regen hat das Blut und die Asche der verbrannten Häuser weggespült. Aufgeräumt wurde jedoch noch nichts. Wenn sie jetzt damit anfangen würden, wäre es in 2026 wieder bewohnbar. In manchen Gebieten, muss wegen den Panzern, die Infrastruktur erneuert werden. 

Montag war Yom HaZikaron, der Gedenktag der gefallenen Soldaten und Opfer des Terrors. Mein Herz weint mit all meinen Freunden mit, die seit dem 07. Oktober Dutzende ihrer Geliebten verloren haben. Überall in den Kibbuzen und Dörfern fanden Zeremonien statt und trauerten die Menschen, um die 21, 67 oder 100 Menschen, die sie an diesem besagten Tag verloren haben. Und auf welche Art und Weise … 

„Während der Hetze des 07. Oktobers fielen dem mehr als 1.200 Menschen zum Opfer. Einige durch Feuer und andere durch Erstickung; einige durch das Schwert und andere von Kugeln durchsiebt. Einige auf der Schwelle ihres Hauses, andere in der 

Geborgenheit ihres Bettes, einige auf der Straße, als sie vergewaltigt wurden und andere bei einem Wachposten. Einige auf dem Schlachtfeld, andere bei einer Bus Halte oder einem Polizeirevier. Einige in einem Auto und andere in einem gepanzerten Fahrzeug. Einige auf den Wegen des Kibbuz, andere in der Weide. Einige auf einem Fest, andere durch Raketen und einige in Tunnels … Für immer, für immer werden wir sie gedenken.“ 

Das Land steckt in tiefer Trauer und jeden Tag kommen Gefallene hinzu. Hier ein Beispiel: 

Am 07. Oktober wurde Dror Or, 49 Jahre aus dem Ort Be’eri, zusammen mit zwei seiner drei Kinder, Noam 17 Jahre und Alma 13 Jahre, durch die rücksichtlose terroristische Hamas, als Geiseln in den Gazastreifen entführt. Nach sieben Monaten kam die schreckliche Nachricht, dass Dror am 07. Oktober bereits ermordet worden war und dass die Terroristen seine Leiche in den Gazastreifen entführt haben. 

Yonat Or, Dror’s Frau und Mutter von drei Kindern, wurde direkt ermordet. Tage später fand man ihre Leiche. 

Die Nachbarn sahen, wie die Familie gezwungen wurde, ihren Schutzbunker zu verlassen, als die Terroristen das Haus in Brand steckten. 

Deren älterer Bruder, Yahli, und der Hund, Nella, überlebten. Yahli Or nahm zu dem Zeitpunkt an einer freiwilligen Dienstpflicht im Norden Israels teil und war am besagten 07. Oktober nicht zu Hause. 

Der 17-jährige Noam und die 13-jährige Alma Or wurden durch die Terroristen 50 Tage im Gazastreifen gefangen gehalten. Am 25. November wurden sie frei gelassen. Bis zu dem Zeitpunkt wussten die beiden nicht, was mit ihren Eltern geschehen war. 

Erst als sie freigelassen wurden, wurde ihnen gewahr, dass ihre Mutter während des Blutbades ermordet wurde und dass ihr Vater in den Gazastreifen entführt worden war. 

Die Geschwister waren seit ihrer Geißelung getrennt gewesen und wussten nichts voneinander. Sie empfingen die bittere Nachricht, dass ihre Mutter nicht mehr lebte und ihr Vater im Gazastreifen festgehalten wurde, erst, als sie freigelassen wurden und mit einigen Familienmitgliedern wieder vereint waren. 

Jetzt, nach 7 Monate hoffen und denken, dass der Vater zurückkehrt, werden die drei Kinder zusätzlich damit konfrontiert, dass auch ihr Vater ermordet wurde und dass sie als Waisen zurückbleiben. 

Dror war ein ergebender, liebevoller Vater für die drei Kinder, Yahli (18 Jahre), Noam (17 Jahre) und Alma (13 Jahre) und ein liebender Ehemann für Yonat. Möge ihre Erinnerung ein Segen sein. 

Nach Yom HaZikaron folgt gleich darauf der Unabhängigkeitstag, Yom Haatzmaut, was normalerweise ein großes Fest ist. Am 14. Mai 1948 wurde der moderne Staat Israel geboren und heute feiert Israel ihren 76. Geburtstag nur ganz bescheiden. Kein Feuerwerk und keine ausgefallenen Feste. ‚Es ist schwer, um als Nation die Freiheit zu feiern, in dem Wissen, dass Geliebte noch in den Tunneln gefangen sitzen.‘ 

Es ist so ekelerregend, wie viel Druck auf Israels Schultern ausgeübt wird. Wie weit sind wir noch von den 40iger Jahren entfernt? Mir wird übel wegen all der Lügen und dem schrecklichen Judenhass in der ganzen Welt. Der Hass gegen Gott und Seinem Volk scheint immer schlimmer zu werden. Deshalb weint mein Herz. Und um wie viel mehr weint Gottes Vaterherz um seinen ersten Sohn Israel. Lass dir das doch mal durch den Kopf gehen, wie merkwürdig es ist, dass niemand, kein Land der Welt von der Hamas verlangt, dass sie mit den Raketenangriffen aufhören muss und dass sie all die unschuldigen Menschen zurück geben muss. Die Lüge spielt sein Spiel mit dem letzten Deal. Ich verschwende keine weiteren Worte. Wenn wir objektiv die Nachrichten verfolgen, können wir es wissen. Recherchiere, so dass wir unsere Gedanken rein halten und sie nicht durch die Medien besudelt werden. 

Was können wir tun? 

Als erstes müssen wir als Gläubige von Yeshua nicht schweigen inmitten des Hasses gegenüber Gottes Volk. Genau wie Esther spielt die Kirche/Gemeinde eine Rolle im Kampf gegen den Antisemitismus 

Als zweites müssen wir unsere Augen auf den Himmel ausrichten. Wenn wir diesen Kampf alleine kämpfen wollen, werden wir verlieren. Weshalb? In der realen Welt sind wir völlig in der Minderheit. Israel ist durch 22 arabische Länder umringt. 

Und als drittes, müssen wir nicht vergessen, dass Gott mit Israel einen Plan hat. 

„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel.“
Jesaja 62, 1 SLT 

Herzliche Grüße aus Israel. Seid gesegnet Ria Doekes 

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Gepostet am

14 Mai 2024