Familienhaus Sa’ad – Unsere Kinder

Jul 17, 2016 | 0 Kommentare

In unserem Familienhaus wohnen zwölf Kindern im Alter von neun bis achtzehn Jahren. Wir erziehen diese Kinder gleichzeitig mit unseren eigenen Kindern, im Alter von fünf und zwei Jahren. In praktischer…

Unser Familienhaus wurde in 1997 im religiösen Kibbuz Saad gebaut. Ein Ort, wo Kinder und Jugendliche wohnen, da, laut Sozialarbeiter, die leiblichen Eltern nicht imstande sind , sie in ihrer natürlichen Umgebung zu versorgen und zu erziehen.
Wir sind das Ehepaar Shmuel und Vered Glass. In unserem Familienhaus wohnen zwölf Kindern im Alter von neun bis achtzehn Jahren. Wir erziehen diese Kinder gleichzeitig mit unseren eigenen Kindern, im Alter von fünf und zwei Jahren. In praktischer Hinsicht sind wir für alle Bereiche verantwortlich; täglich warme Mahlzeiten, saubere Kleider, individuelle Zuwendung für jedes Kind, die Gesundheit der Kinder, Verantwortung und Einsatz bei den Anforderungen der Schule verbunden mit Gesprächen mit Lehrern; aber auch Kontakt mit den Eltern, usw. Unsere Kinder werden mit einer sehr harten Wirklichkeit konfrontiert; Gewalt und Drogen, sexuelle und verbale Gewalt, Armut und totale Verwahrlosung. Dies sind die Probleme, weshalb sie nicht zu Hause bleiben können. Ein großer Anteil der Kinder wohnt bereits jahrelang bei uns und unser Haus ist ihr zu Hause geworden. Unser Ziel ist es, ihnen ein anderes Leben zu bieten. In einer normalen Familie bestimmt gegenseitiger Respekt die Atmosphäre und werden sie mit den üblichen, lebenswichtigen Dingen versorgt.

Kibbuz Saad liegt drei Kilometer vom Gazastreifen entfernt. In den letzten 14 Jahren wird der Kibbuz von Raketen bedroht. Wir haben in unserem Haus Schutzbunker eingerichtet, so dass wir bei dem Alarm „ZEVA ADOM“ diese Bunker innerhalb von drei bis sieben Sekunden erreichen können. In dieser Atmosphäre müssen wir leben. Und Sie können sich sicherlich vorstellen, dass bei den Kindern viel mehr Ängste und Spannungen ausgelöst werden und die Verhaltensänderungen viel intensiver sind; zum Beispiel Angst um Schlafen zu gehen, Wutausbrüche und nächtliches Einnässen.
Das Familienhaus bekommt vom Ministerium für Erziehung ein Budget, wasgrade für die Grundbedürfnisse ausreicht. Wir geben unser Bestes, um das Geld sinnvoll einzusetzen und versuchen unseren Kindern trotz allem ein warmes, glückliches zu Hause zu bieten, in dem alle Bedürfnisse befriedigt werden.