Wir kehrten sicher von der Exkursion
Ein Update – inklusive ein herzlicher Dank an die Israel Studiengruppe
Wir kehrten sicher von der Exkursion – eine Herausforderung in der Wüste – zurück. Dieses Mal war es wirklich eine Herausforderung. Am zweiten Tag der Reise regnete es tagsüber so stark, dass uns nichts anderes übrig blieb, als in einer nahegelegenen Herberge auf besseres Wetter zu warten. Wir nutzten die Zeit für soziale Aktivitäten, Gespräche und Diskussionen und auch einfach Ruhezeiten. Die restlichen Tage verliefen wie geplant, herumstreunend und navigierend durch das Feld, in Teams von 4-5 Mädchen, bis wir unsere Schlafstelle erreichten. Dort bereitete sich jede Gruppe darauf vor, in Schlafsäcken im freien Feld zu schlafen. Jedes Team hatte für sich das Essen zuzubereiten; mit ein paar Vorräten, die die Mädchen über die vier Tage in ihren Rucksäcken bei sich getragen hatten.
Es war eine faszinierende Erfahrung. Die Mädchen genossen das Wandern in der freien Natur. Wichtiger war natürlich, dass sie das Gefühl hatten, dies bewältigen zu können und fähig zu sein. Die meisten von ihnen haben die Reise ohne große Krisenmomente überstanden. Sie konnten sehr gut mit den physischen Erschwernissen umgehen, wie der Abstand von zu Hause, vier Tage ohne Handy zu sein, mit der Herausforderung, ohne Dusche und Toilette auszukommen, mit wenig Essen und zusammen auf einem kleinen Holzfeuer zu kochen, um danach im Schlafsack, draußen unter freiem Himmel in einer stockdunklen Nacht zu schlafen.
Die Mädchen erzählten, dass sie viel von dieser Reise gelernt hatten: über ihre Fähigkeit, selbst in den schwierigsten Momenten, miteinander umzugehen, eigenes Können nicht zu unterschätzen und zu lernen, dass das was unmöglich erscheint, doch möglich ist. Dass sie selbst in einem unkomfortablen Bereich, gut funktionieren können. Die meisten lernten nicht nur über sich selbst, sondern auch über die Fähigkeit, im Team mit anderen Mädchen zusammen zu arbeiten, Entscheidungen zu treffen, was gegessen wird, wann Schlafenszeit und Zeit zum Aufstehen ist, welche Route die Beste ist usw. Sie lernten, wie sie soziale Probleme innerhalb ihrer Kleingruppe selbst lösen konnten.
Darüber hinaus lernten sie, sich selbst zu vertrauen. Die Leiter verfolgten das Ganze mit einigem Abstand, so dass die Mädchen keine Fragen stellen konnten, sondern ihnen bewusst wurde, dass sie die Starken sind, die jetzt Probleme zu lösen haben und Situationen zu meistern. Es war eine große, wichtige, lange und sehr bedeutungsvolle Lektion. Jetzt geht es darum das Gelernte auch anzuwenden, nur mit einer wesentlich höheren Intensität.
Vielen Dank an euch, Yad L’Ami und all den lieben Freunden, die uns, durch viele Aktionen und Mühen, Geld zu akquirieren, unterstützt haben, so dass wir imstande waren, diese Trainingsreise durchzuführen. Jetzt nach der Reise sehe ich, was uns entgangen wäre, hätten wir nicht daran teilgenommen.
Sag ihnen unseren herzlichen Dank.
Direktor, Team und die Mädchen vom Mädcheninternat in Sa’ad